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Tagung
Das MatriForum und das Frauenmuseum Meran laden zur Tagung Sex sells, kills, heals – Zwischen Lust, Gewalt und Heilung: patriarchale Realitäten und matriarchale Perspektiven in Bozen ein.
Die Verknüpfung von Sex und Gewalt ist allgegenwärtig. Von pornografischen Inhalten, die frauenunterdrückende Praktiken normalisieren, bis hin zu Krimis, die sexualisierte Übergriffe und Vergewaltigungen thematisieren. Gewaltfantasien finden zunehmend ihren Ausdruck im alltäglichen Verhalten. Wir sind Zeugen und Zeuginnen einer zunehmenden Objektifizierung des Frauenkörpers und einer immer früheren Sexualisierung und Pornofizierung der Jugendlichen. In Europa hat jede dritte Frau bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt – das sind 62 Millionen Frauen.
Wie kommt es zu dieser erschreckenden Verbindung? Ist die männliche Dominanz und die daraus resultierende Gewalt eine natürliche Komponente menschlichen Zusammenlebens oder gar unserer Evolution geschuldet? „Ganz klar nein“, sagt Dr. Andrea Fleckinger, eine der Begründerinnen des MatriForums. „Die gewalttätige sexuelle Aneignung des weiblichen Körpers durch den Mann ist eine verhältnismäßig junge Entwicklung in der Menschheitsgeschichte, und basiert auf der patriarchalen Gesellschaftsordnung.“
Gleichzeitig werden Sexualität und Sinnlichkeit tabuisiert. Scham und Schuldgefühle fördern ein kollektives Schweigen und trennen uns von unserem Lustempfinden. Es ist an der Zeit, einen anderen Umgang mit unseren Körpern, unserer Körperlichkeit und unserer Sexualität zu finden.
Auf der Tagung stellt Dr. Daniela Danna, von der Universität Salento, die Frage, ob Sex eine Ware sein kann und beleuchtet in wie weit die zunehmende Kommodifizierung von Sex tatsächlich Rechte für Individuen schafft oder vielmehr ein egoistisches Sexualitätsmodell perpetuiert.
Dr. Monika Hauser, Trägerin des alternativen Friedensnobelpreises und Gründerin von medica mondiale, geht in ihrem Beitrag auf die Rolle die sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe spielt ein und zeigt welche Folgen diese Gewalt für die nächsten Generationen hat.
Dr. Heide Göttner-Abendroth, Begründerin der modernen Matriarchatsforschung und der internationalen Akademie Hagia, zeigt auf wie Sexualität in matriarchalen Gesellschaften ohne Repressionen und Schuldgefühle gelebt werden kann und welche sozialen Muster Vorrausetzung für gleichwertige Liebesbeziehungen sind.
Sissi Prader, vom Frauenmuseum Meran, betont die Zusammenarbeit zwischen MatriForum und Frauenmuseum Meran: „Gemeinsam engagieren wir uns dafür, aus den Gewalt- und Unterdrückungsszenarien auszubrechen und einen neuen Umgang mit unseren Körpern, unserer Körperlichkeit und unserer Sexualität zu finden.“
Die Autonome Provinz Bozen Südtirol fördert die Veranstaltung.
Die Tagung wird deutsch-italienisch simultan verdolmetscht.
Weitere Infos und Tickets finden sich auf: matriforum.com