Recht auf Abtreibung – lasst uns darüber sprechen

22.10.2022 / 10:00 – 14:00

Konferenz

Obwohl der Schwangerschaftsabbruch in Italien legal ist, wird der niederschwellige Zugang zu sicheren Eingriffen oftmals erschwert. In Südtirol gibt es mehrere Präventions- und Beratungsstellen, aber nur sehr wenige Ärzt*innen, welche sichere Schwangerschaftsabbrüche in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen anbieten. Warum nehmen im öffentlichen Sanitätsbetrieb immer weniger Ärzt*innen eine Abtreibung vor? Was sind die Risiken für die Schwangeren und die Gesellschaft insgesamt, wenn das Recht auf Schwangerschaftsabbruch infrage gestellt wird? Brauchen wir ein Menschenrecht auf Abtreibung? Wie können wir allen Betroffenen das Recht auf einen sicheren Schwangerschaftsabbruch gewähren, unabhängig von ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage? 

Die Konferenz soll eine Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch zwischen der Öffentlichkeit und unterschiedlichen Fachleuten sein. Nach den Beiträgen der Expert*innen zu den ethischen, gesundheitlichen, präventiven und rechtlichen Hintergründen einer Abtreibung, kann das Publikum an Diskussionsrunden teilnehmen. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, in der Hoffnung, dass diese als Ausgangspunkt für ein gemeinsames politisches Engagement zum Schutz der Freiheit und der Würde von Frauen und schwangeren Personen dienen können.

Expert*innen:

Mona Holm (Direktorin des „Women’s Museum Norway Kvinnemuseet“, Initiatorin der Ausstellung „SHHH! Geschichten über Schwangerschaftsabbruch und Sexualität“ https://shhh-stories.com/)

Carla Reale (Juristin, Expertin für Verfassungs- und Biorecht, Mitglied der Gleichstellungskommission der Provinz Trient)

Esther Redolfi (Philosophin, promovierte Ethikerin und Frauenforscherin)

Silvia Camin (Vorsitzende AIED Bozen)

Loredana Costanza (Vize-Primarin der Abteilung Gynäkologie & Geburtshilfe, Krankenhaus Bozen)

Feministisches Infocafè Meran, Frauenmuseum Meran, Frauenmarsch-Donne in marcia, Verein “ Frauen gegen Gewalt-Donne contro la violenza” Meran, Familienberatungsstelle AIED Bozen, Akademie deutsch-italienischer Studien Meran, Women´s Museum Norway, Frauenbüro Provinz Bozen

Ort: Meran, Akademie deutsch-italienischer Studien, F. Innerhoferstraße 1

Alle Plätze sind belegt, es sind keine Anmeldungen mehr möglich.

Es ist möglich den ersten Teil der Konferenz (Vorträge der Expert*innen) unter folgendem Link in virtueller Form zu verfolgen:
https://us02web.zoom.us/j/86593098473?pwd=NEluMDBiODhtYmMrNW1QMmZ2YUhGUT09

Meeting-ID: 865 9309 8473
Kenncode: 532221

Unsere Nettiquette

11 Regeln für eine respektvolle Diskussion

Abtreibung bzw. Schwangerschaftsabbruch ist in vielen Fällen ein sehr emotionsgeladenes Thema. Wir möchten allen Teilnehmer*innen einen sicheren Ort ermöglichen, um über dieses Thema zu sprechen. Daher haben wir uns entschieden, 11 Grundregeln für die Diskussion zu verfassen. Werden diese nicht beachtet, sehen wir uns gezwungen, Menschen aus der Diskussion auszuschließen.

  1. Für die Organisator*innen dieser Konferenz ist das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ein nicht verhandelbares Menschenrecht. Etwaige Grundsatzdiskussionen, die von diesem Standpunkt abweichen, sind fehl am Platz und rauben der Tagung wertvolle Zeit.
  2. Sexismus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit werden in keiner Weise geduldet.
  3. Ein respektvoller Umgang mit den Meinungen und Erfahrungen des Gegenübers ist unabdingbar.
  4. Jede Person darf ihre Erfahrungen teilen, ohne unterbrochen zu werden. Ausgenommen davon sind Menschen, die ihr Rederecht missbrauchen (siehe oben).
  5. Kritik gehört dazu, muss aber sachlich bleiben. Unterschiedliche Meinungen sind wichtig und spannend für eine Diskussion. Sollten Äußerungen jedoch Menschen persönlich angreifen und verletzen, geht das zu weit. Hass ist keine Meinung.
  6. Fakten können sehr gerne in die Diskussion eingebracht werden, sie sollten aber genau das sein: Fakten. Verschwörungsmythen oder pseudowissenschaftliche Theorien haben während der Tagung keinen Platz.
  7. Niemand muss, aber jede*r kann seine*ihre persönlichen Erfahrungen teilen.
  8. Nicht jede Person weiß gleich viel über dieses Thema, und das ist völlig in Ordnung. Ein Diskutieren auf Augenhöhe ist wichtig.
  9. Jede Person kann in der Sprache sprechen, in der er*sie sich wohlfühlt.
  10. Um möglichst viele interessante Standpunkte und Informationen zu diesem Thema zu sammeln, ist es wichtig, dass sich alle bemühen nicht abzuschweifen oder zu viel der Zeit für sich selbst in Anspruch zu nehmen.
  11. Zu guter Letzt: Aktiv zuhören, um Missverständnisse zu vermeiden und natürlich: respektvoll bleiben.