GESCHICHTE DES FRAUENMUSEUMS

Das Frauenmuseum Meran ist eines der ältesten Frauenmuseen Europas. Die Gründung geht auf Evelyn Ortner (1944-1997) zurück, eine leidenschaftliche Sammlerin, die früh verstand, dass Kleidungsstücke die Rolle der Frauen, in den verschiedenen Epochen, bestens erläutern können.

Nachdem Evelyn Ortner Ende der 1980er Jahre den ersten Südtiroler Second-Hand-Shop in Meran eröffnet hatte, beschloss sie 1988 im Laubenhaus Nr. 68 ihre Privatsammlung als „Kleines Museum für Kleid und Tand“ auszustellen. 1993 gründete sie den Verein „Frauenmuseum – Die Frau im Wandel der Zeit“ und wurde dessen Geschäftsführerin. 1997 verstarb sie im Alter von erst 52 Jahren.

Das Frauenmuseum wird seit über 30 Jahren von einem großen Netzwerk an Frauen und vereinzelten Männer mit Leidenschaft und zum Teil auch ehrenamtlichem Engagement, weitergeführt. Mittlerweile ist das Museum über die Landesgrenzen hinaus bekannt und stark international vernetzt. Die erste Partnerschaftsvereinbarung erfolgte im Jahre 2000 mit dem Frauenmuseum Henriette Bathily in Senegal. Es folgten viele weitere, bis 2008 in Meran, unter der Schirmherrschaft der angereisten iranischen Friedens-Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi, 25 Vertreterinnen aus 5 Kontinenten an dem internationalen Frauenmuseums-Kongress teilnahmen und beschlossen ein gemeinsames Netzwerk zu gründen. Es war der Beginn einer weltweiten Zusammenarbeit und Vernetzung unter Frauenmuseen. Die offizielle Gründungsversammlung der International Association of Women´s Museums (IAWM) fand schließlich 2012 in Australien statt, wobei der verwaltungstechnische Sitz immer im Frauenmuseum Meran lag, welches seit 2010 ins ehemalige Klarissenkloster auf dem Kornplatz zog und bis heute dort seinen Sitz hat.

Die Leitung des Frauenmuseums lag anfangs in den Händen von Evelyn Ortner (1993-1997), im Anschluss bei Astrid Schönweger (1998-2004), viele Jahre lang bei Sissi Prader (2005-2021) und liegt seit Jänner 2022 bei Sarah Trevisiol. Deren Arbeit ist heute wie gestern nur dank dem Mitwirken zahlreicher Menschen aus dem lokalen und internationalen Kontext möglich. Gemeinsam wurden bisher viele Hürden überwunden und werden sicherlich auch in Zukunft die neuen Herausforderungen gemeistert.